Was taten Dinosaurier bei Zahnweh?
Wissenswertes über Dinos entdecken
Dinosaurier sind seit mehr als 65 Millionen Jahren ausgestorben. Trotzdem oder gerade deshalb sind es Tiere, die noch heute große und kleine Entdecker faszinieren. Obwohl Forscher bereits viel über diese riesigen Echsen herausgefunden haben, hüten sie noch einige Geheimnisse. Dem Geheimnis der Dino-Zähne sind die Forscher bereits auf der Spur.
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Dinosaurier bedeutet übersetzt „schreckliche Echse“. Der Name setzt sich aus den zwei griechischen Wörtern deinos und sauros zusammen. Wir können
uns vorstellen, wie sich die ersten Forscher diese Tiere vorgestellt haben: riesig, gefährlich und mit vielen Zähnen. Bei
vielen Exemplaren haben sie recht behalten. Der vermutlich größte Dinosaurier war der Supersaurus. Der Pflanzenfresser mit seinem riesigen Hals konnte bis zu 41 Meter lang
werden.
Sehr scharfe Zähne und einen kraftvollen Biss hatte z.B. der Tyrannosaurus Rex, dem der größte bisher gefundene Dinosaurierzahn gehörte. Mit Wurzel war der Zahn beinahe 33 Zentimeter groß. Das ist größer als die Längsseite eines A4 Blattes.
Mittlerweile haben die Forscher Knochen von vielen verschiedenen Dinosaurierarten entdeckt. Nicht alle waren schrecklich und groß oder mit scharfen Zähnen ausgestattet.
Unter den Dinos gab es auch kleine Tiere (z.B. Zwerg-Dinosaurier) und auch Saurier ohne Zähne. Die zahnlosen Tiere brauchten sich über Zahnschmerzen oder kaputte Zähne keine Sorgen zu machen. Aber wie war das bei den Sauriern, die ihre Zähne zum Jagen verwendet haben? Gab es bei ihnen schon Karies? Was taten sie bei kaputten Zähnen?
Paläontologen, die Knochen von ausgestorbenen Tiere ausgraben und untersuchen, haben herausgefunden,
dass die ersten Dinosaurier bereits vor ca. 230 Millionen Jahren auf unserer Erde lebten. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Fundstücke (Fossilien) von
Dinosauriern. Unter den Fundstücken gab es auch viele Zähne.
Tierzähne bestehen aus den gleichen Bausteinen wie Knochen. Deshalb sind sie oft ebenso gut erhalten. Je nach bevorzugtem Futter und Fressgewohnheiten hatten die Zähne der Dinosaurier unterschiedliche Formen. Ob die Dinos Fleisch, Pflanzen oder beides fraßen, wirkte sich auch darauf aus, was mit ihren kaputten Zähne passierte.
Einige Dinosaurier wechselten ihre Zähne bei Problemen einfach aus. Andere Saurier hatten bereits Karies, wie wir heute.
Was taten viele Fleisch- und Pflanzenfresser mit kaputten Zähnen?
Der Tyrannosaurus Rex kannte keine Zahnprobleme, wie wir sie heute haben. Er war ein Fleischfresser und hatte messerscharfe nach hinten gekrümmte Zähne. Ein großer ausgewachsener T-Rex besaß im Unterkiefer bis zu 60 Zähne, die zwischen 5 bis 18 cm lang wurden. Damit konnte er nur sehr große Fleischstücke aus seiner Beute reißen und im Stück herunterschlingen. Die Zahnspitzen hatten kleine Einkerbungen, so dass sich eine gesägte Schnittkante ergab, ähnlich zu einem Steakmesser. Mit ihren Beißern konnten sie mühelos Sehnen und Muskeln zertrennen und selbst Knochen knacken. Dabei brach auch mal der eine oder andere Zahn ab.
Statt unter Zahnschmerzen oder kaputten Zähnen zu leiden, machte er es, wie eine Vielzahl der Reptilien im Tierreich. Er tauschte seine Zähne regelmäßig aus. Ca. alle 2 Jahre wechselte er die Zähne aus. Die neuen Zähne wuchsen bereits in Zahnfächern im Kiefer unter den alten Zähnen nach. Die Zahnwurzel der alten Zähne löste sich auf und die Zähne fielen aus. Forscher vermuten, dass sich im Oberkiefer zeitgleich jeder zweite Zahn im Zahnwechsel befand. Nicht nur der T-Rex, sondern auch andere Raubsaurier wechselten ihre Zähne. Abgebrochene Zähne waren also kein Problem für viele dieser Tiere.
Trotzdem kam es vor, dass auch ein T-Rex Zahnweh bekam. Bei Fehlbildungen von Zähnen oder Krankheiten konnte es passieren, dass einzelne Zähne nicht ausfielen und der nachwachsende Zahn auf den alten Zahn drückte. Das verursachte Schmerzen, beeinflusste die Ernährung und auch die Lebensdauer der gefährlichen Saurier.
Auch einige Pflanzenfresser, wie der Nigersaurus taqueri, nutzten den Zahnwechsel als Lösung für ein kaputtes Gebiss oder verschlissene Zähne. Der etwa neun Meter große Dinosaurier hatte in seinem eckigen Kiefer ca. 500 spitze Zähne, die er regelmäßig wechselte. Der Saurier besaß bis zu zehn Zahnreihen mit jeweils fünfzig Zähnen. Die hinteren Zahnreihen waren jedoch verborgen und zeigten sich vermutlich dann, wenn ältere Zähne durch das Zermalmen der Pflanzen abgenutzt waren.
Ein anderer Pflanzenfresser, dem auch ein neues Gebiss wuchs, war der Diplodocus. Er
ist als ein sehr schneller "Zahner" bekannt. Bei Verschleiß eines Zahns, ersetzte der Dino ihn innerhalb von 35 Tagen.
Zahnschmerzen, ähnlich wie wir sie kennen, waren jedoch auch schon bei bestimmten Echsenarten verbreitet.
Vor der Zeit der Dinosauriern, vor 275 Millionen Jahren, lebte der Labidosaurus hamatus. Das eidechsenartige Reptil war ein Allesfresser, so wie wir Menschen heute. Statt lockerer und nachwachsender Zähne hatte er ein Gebiss, mit dem er auch festere Nahrung zerkauen konnte. Dieser Vorteil hatte jedoch einen Nachteil. Seine Zähne wurden von Bakterien angegriffen, die sein Gebiß dauerhaft schädigten.
Heute wissen wir, dass Bakterien, wie z.B. die Streptococcus mutans, in der Mundhöhle leben und Kohlenhydrate aus der Nahrung (Zucker) in Säure umwandeln. Die Säure entzieht dem Zahnschmelz Kalk und der Zahn verliert seinen natürlichen Schutz. Er wird durchlässig. Bakterien dringen in den Zahn ein und zerstören ihn von innen.
Bakterien sorgten bereits bei einigen Urtieren für Zahnprobleme, Zahnverlust und Schädigung der Kieferknochen.
Unter den Dinosauriern gab es ebenfalls Allesfresser. Ein Dino, der sowohl Fleisch, als auch Pflanzen fraß, war der Panphagia protos.
Über seine Strategie mit kaputten Zähnen umzugehen, ist bislang
wenig bekannt. Doch ohne Zahnpflege, Zahnarzt und die Fähigkeit die Zähne häufig zu wechseln, hatten die Allesfresser unter den Dinos, vermutlich große Probleme ein
gesundes Gebiss zu behalten. Gegen kaputte und schlechte Zähne konnten diese Tiere, anders als wir heute, wahrscheinlich wenig tun.
Entdeckerkarte
Quellen & weitere Informationen (Achtung: Links zu externen Webseiten)
Für kleine Entdecker
Was ist Was - Dinosaurier, Giganten der Urzeit
Dinosaurier Interesse - Seite für kleine und große Dinosaurier-Interessierte
Für große Entdecker
Uni - Bonn - Goldfuss Museum - T-Rex
IDW Informationsdienst Wissenschaft - T-Rex
Spektrum der Wissenschaft - Pflanzenfresser
Konradin Medien/Wissenschaft - Zahnweh
Fachartikel
ResearchGate - Bakterieninfektion